Tor des himmlischen Friedens, Beijing
Tor des himmlischen Friedens, Beijing

 

Nach wochenlangen intensiven Vorbereitungen ging es am 01.04.2011 endlich los. Mit Emirates von Düsseldorf über Dubai nach Beijing.

Ankunft in Beijing am Folgetag um 15:15 Uhr Ortszeit. Nach Pass- und Personenkontrolle geht es mit einer Bahn zum nächsten Terminal, wo sich die Kofferbänder befinden. Schnell ein wenig Geld gewechselt und dann zum Ausgang, wo unser Fahrer auch schon auf uns wartet. Die Fahrt zum Hotel verläuft ruhig, denn er versteht uns nicht und wir können ihn nicht verstehen.

Türklopfer am Hoteleingang
Türklopfer am Hoteleingang

Das Soluxe Courtyard Hotel  (✬ ✬ ✬ ✬ ✬) macht einen altbackenen Eindruck auf uns und versprüht nur wenig Charme. Wir bekommen ein kleines Zimmer, das schon voll war, als nur die Koffer darin waren. Man konnte sich kaum drehen und wenden. Frühstück ist nicht der Brüller und auch wenig abwechslungsreich. Bad war okay. Sauberkeit auch. Kein Safe auf dem Zimmer .

 

Noch ein wenig die Gegend rund um das Hotel erkundet und unterwegs eine Kleinigkeit gegessen, was sich als gar nicht mal so einfach herausstellte.

Die Speisekarte für uns Touristen bestand aus Fotos, die Erklärung dazu aber nur in chinesischen Schriftzeichen. Wir suchten uns das ansprechendste Gericht aus, versuchten mit Hilfe eines Sprachführers herauszufinden, was wir uns denn da wohl bestellt hatten, und orderten noch eine Flasche leckeres chinesisches Bier. Das Essen kam ziemlich schnell und war sehr schmackhaft.

Dann zurück zum Hotel und ab ins Bett.

Am nächsten Morgen gab es ein typisch chinesisches Frühstück mi Nudelsuppe, verschiedenartig gefüllten Teigtaschen, Reis usw. und dann auf, zur ersten Entdeckungstour.

Heute steht als erstes ein Besuch des Botanischen Gartens und des Tempels Wofo-Si an. In der Nähe unseres Hotels rufen wir uns ein Taxi und erklären mit Händen, Füßen und einem Reiseführer, wo wir hinwollen. Die Fahrt dauert ungefähr 50 Minuten und kostet 67 Yuan (ungefähr 8,- €uro).

Wir hatten den Eindruck, als seien an diesem Tag alle 1,3 Mrd. Chinesen hier verabredet. Später erfuhren wir, dass heute Feiertag (Ahnenfest) war.

Wofo Si
Wofo Si

Der Eintritt in den ca. 400 Hektar großen Park betrug 10 Yuan pro Person. Vorbei an wunderschön angelegten Beeten, kleinen Wasserfällen, Teichen und Brücken machten wir uns auf den Weg zum nördlichen Ende der Anlage, wo sich der Tempel Wofo Si befindet. Der Eintritt hier beträgt noch einmal 5 Yuan. Der Tempel aus der Tang-Zeit beherbergt neben einem mehr als 5 m langen liegenden Buddha noch andere buddhistische Kleinode.

Sowohl der botanische Garten, als auch der Tempel Wofo Si sind lohnenswerte Ausflugsziele.

Der Rückweg zum Ausgang führte noch einmal durch den Botanischen Garten und so konnten wir noch einmal diese Schönheit dieser riesigen Anlage bewundern.

Die Suche nach einem Taxi zurück in die Stadt gestaltete sich hier an diesem abgelegenen Ort doch schwieriger als gedacht. Nach diversen Bemühungen fanden wir jedoch einen Wagen, der uns zurück brachte.

 

Zur Belohnung beschlossen wir, uns am Bianyifang-Restaurant absetzen zu lassen und uns eine Pekingente zu gönnen. Zwar hatten wir die Adresse in chinesischen Schriftzeichen zur Hand, unser Taxi ließ uns trotzdem viel zu früh aussteigen.

Zum Glück trafen wir auf der Straße einen englisch sprechenden Chinesen, der uns den Weg zum Restaurant zeigte. Hier trat erneut das Problem mit den chinesischen Foto-Speisekarten auf, welches wir aber, nun schon routiniert, sofort per Sprachführer lösen konnten.

Pekingente
Pekingente

Die Zubereitungszeit für die Ente betrug gut eine Stunde. Während wir warteten wurde zuerst einmal eine Suppe serviert, danach gab es noch ein wenig gebratenes Gemüse. Die Ente wurde dann am Tisch zerlegt und serviert. Der Gedanke an dieses vorzügliche Gericht lässt mir heute noch das Wasser im Munde zusammenlaufen.

So gestärkt fuhren wir zurück zum Hotel.

Am Folgetag sollte gegen 14:00 Uhr die organisierte Rundreise beginnen. Wir hatten also noch den ganzen Morgen Zeit, um auf eigene Faust noch etwas zu unternehmen. Wir entschieden uns, den Kohlehügel, auch bekannt als Jingshan-Park, anzusehen, da ein Besuch im Programm der Rundreise nicht vorgesehen war. Der Eintritt beträgt 2 Yuan. Hier scheint die Zeit stehengeblieben zu sein. Wie zu Zeiten Maos gehen die Besucher (meist ältere Menschen) dem chinesischen Volkssport Tai Chi nach.

Blick vom Kohlehügel
Blick vom Kohlehügel

Der Weg auf den Hügel hinauf ist gut ausgebaut, aber für Personen mit Gehbehinderung oder Rollstuhlfahrer nicht geeignet. Von oben hat man einen herrlichen Ausblick über Peking. Der Blick über die Verbotene Stadt hinweg ist einzigartig.

Wir verließen den Jingshan-Park und machten uns zu Fuß auf den Weg, vorbei an der verbotenen Stadt, zum Tiananmen-Platz. Im Zusammenhang mit dem bereits erwähnten Ahnenfest wimmelte es hier von Menschen. Es gab kaum ein Durchkommen. Selbst die sonst obligatorische Menschenschlange vor dem Mao-Mausoleum gab es nicht, da es heute geschlossen war.

Wir machten uns auf den Weg zurück zum Hotel. In der Lobby trudelten die 22 Teilnehmer der Rundreise langsam ein, und wir wurden von unserem örtlichen Reiseleiter begrüßt.

Himmelstempel Beijing
Himmelstempel Beijing

 

Heute stand nur noch der Besuch des Himmelstempels an. Die Anlage erstreckt sich über mehr als 250 Hektar. Das wohl bekannteste Bauwerk hier ist Halle der Ernteopfer. Sie wurde um das Jahr 1420 vom 3. Kaiser der Ming-Dynastie, Yongle oder auch Zhu Di, erbaut. Hier betete er für eine gute Ernte. 1889 brannte die Halle ab und wurde 1890 neu errichtet.

Um 08:30 Uhr am nächsten Tag wartete unser Bus vor dem Hotel. Die Ming-Gräber und die Große Mauer standen auf dem Programm. Unterwegs aber zuerst einmal zum ersten „Glanzpunkt“ der Reise, einer Perlenfarm. Der typische Touristennepp. Kein weiterer Kommentar.

Kaiser Yongle
Kaiser Yongle

Die Ming-Gräber befinden sich etwa 50 km außerhalb Pekings. Hier liegen 13 der 16 Ming-Kaiser begraben. Die ersten beiden Kaiser liegen in Nanjing begraben. Nanjing war zum damaligen Zeitpunkt die Hauptstadt des chinesischen Reiches, bevor Kaiser Yongle im Jahr 1421 die Hauptstadt von Nanjing nach Beijing verlegte.

Das Grab des 12. Kaisers liegt im Westen Beijings. Ihm wurde eine Beisetzung auf dem Areal der Ming-Gräber verwehrt, weil er einen Krieg gegen die Mongolen verloren hatte.

Im Jahre 1409 begann der 3. Kaiser, Yongle, mit dem Bau der Anlage, die dann im Jahre 1427 fertiggestellt wurde.

Wächter auf dem Seelenweg
Wächter auf dem Seelenweg

 

 

Der etwa 7 km lange Seelenweg ist von steinernen Figurenpaaren gesäumt. Diese Menschen- und Tierskulpturen symbolisieren die Ehrengarde des Kaisers.

Nachdem wir eines der Gräber besichtigt haben, geht es weiter zum Mittagessen und dann zur Chinesischen Mauer.

Hier an der Großen Mauer zu stehen ist schon ein atemberaubendes Erlebnis. Das Wetter spielte mit, und nur wenig andere Gruppen tauchten an diesem Mauerabschnitt auf. Hier war es zum Glück nicht so überlaufen wie an manch anderen Mauerabschnitten.

Nachdem wir wieder zurück im Hotel waren, haben wir uns entschlossen, uns außerhalb des gebuchten Programms noch eine Pekingoper-Aufführung anzusehen. Mit dem Taxi fuhren wir zum Liyuan Theater, welches im Qianmen Jianguo Hotel untergebracht ist.

Vorbereitung Pekingoper
Vorbereitung Pekingoper

Wir können natürlich nicht beurteilen, ob es sich um authentische Aufführungen gehandelt hat, aber uns hat es gefallen. Man konnte den Akteuren beim Schminken zusehen, und am Rande der Bühne wurden, auf Monitoren gut sichtbar, Übersetzungen eingeblendet.

Ticketpreise, Anfahrtskitze mit chinesischen Schriftzeichen für Taxifahrer etc. sind unter

http://www.liyuantheatre.cn/ zu finden.

Zurück im Hotel heißt es erst einmal Koffer packen bzw. umpacken, denn für den nächsten Tag bzw. die nächste Nacht war die Weiterfahrt nach Xi’an angesagt.

Nach dem Frühstück wurde ausgecheckt, und das Handgepäck im Bus verstaut. Die Koffer wurden im Hotel deponiert, von wo aus sie dann zum Bahnhof gebracht wurden. Für uns waren heute noch die letzten Programmpunkte hier in Beijing abzuarbeiten.

Tiananmen Platz
Tiananmen Platz

Zuerst ging es noch einmal auf den Tiananmen Platz. Und siehe da, heute war das Mao-Mausoleum geöffnet. Vor dem Eingang hatte sich bereits eine Menschenschlange gebildet. Unsere Gruppe machte sich nun auf den Weg hinüber zum Kaiserpalast bzw. die verbotene Stadt. Durch das Tor zum himmlischen Frieden betraten wir die Anlage. Die vielen Besucher verloren sich auf dem großen, weitläufigen Gelände. An gewissen Punkten, wie z. B. dem Kaiserthron herrschte aber dichtes Gedränge. Im Gegensatz dazu war es im kaiserlichen Garten eher beschaulich.

Wir verließen die verbotene Stadt und fuhren nach dem Mittagessen weiter, vorbei am Olympiagelände zu einem Zentrum für chinesische Medizin. Auch wieder so eine Verkaufsveranstaltung, bei der allerlei Mittelchen wie Pillen, Salben etc. angeboten wurden und auf die ich hier nicht näher eingehen möchte.

Marmorboot der Cixi
Marmorboot der Cixi

Danach ging es weiter zu unserer letzten Station hier in Peking, dem Sommerpalast. Eine aus der Mitte des 18. Jahrhunderts stammende, herrliche Anlage direkt am künstlich angelegten Kunming-See. Mit seinen Gärten, Tempeln, Wandelgängen und Brücken lädt dieser Ort zum Verweilen ein. Am Nordufer des Sees ist das Marmorboot der Kaiserwitwe Cixi zu bestaunen.

Gegen Abend bringt uns unser Bus dann zum Westbahnhof. Unsere Koffer waren bereits verladen. Für die Gruppe waren Schlafabteile in den Waggons 5 bis 8 gebucht. Es stand nun eine 12stündige Bahnfahrt nach Xi’an bevor. Die Abteile waren groß und sauber und wider Erwarten konnte ich auch gut schlafen.