Taj Mahal, Agra
Taj Mahal, Agra

11. Tag 27.10.1993

Agra

Der heutige Tag sollte für mich der Höhepunkt der Reise werden.

Nach dem Frühstück wurden wir von unserem Reiseleiter, der uns auch schon am ersten Tag in Delhi betreute, in Empfang genommen und fuhren mit dem Bus zum Taj Mahal.

Eingang zum Taj Mahal, Agra
Eingang zum Taj Mahal, Agra

Dieses Wunderwerk der Architektur ist ohne Einschränkungen mit den Pyramiden von Gizeh oder der Chinesischen Mauer auf eine Stufe zu stellen.

Schon bei der Anfahrt waren in der Ferne im Dunst die Umrisse zu erkennen.

Und dann standen wir am Eingangstor zu diesem wohl schönsten Bauwerk der Welt.

Die 22 Kuppeln auf diesem Tor symbolisieren die 22jährige Bauzeit.

Taj Mahal, Agra
Taj Mahal, Agra

Tickets wurden gelöst, wir betraten das Gelände und dann dieser überwältigende Anblick.

Im Vordergrund der mit Wasser gefüllte Kanal in dem sich das Grabmal spiegelt.

Flankiert wird er von einer gepflegten Grünanlage. Zypressen säumen das Ufer.

Und im Hintergrund dieses alles überragende Bauwerk.

Weißer Marmor vor strahlend blauem Himmel.

Eine Bilderbuchkulisse.

Auf unzähligen Fotos abgelichtet hatten wir es schon gesehen.

Und jetzt lag es in seiner ganzen Pracht vor uns -Live-.

Ein Traum wurde wahr.

Taj Mahal, Agra
Taj Mahal, Agra

Das Taj Mahal ist ein Grabmal, dass Shah Jahan für seine Lieblingsfrau Mumtaz Mahal erbauen ließ, die bei der Geburt ihres 14. Kindes im Jahre 1630 starb.

Das eigentliche Grabmal wird im Westen von einer Moschee, im Osten von einer Versammlungshalle flankiert.

Beide Gebäude sind aus rotem Sandstein und spiegelgleich erbaut.

Im Norden begrenzt der Yamuna-Fluß das Gelände.

In Süden befindet sich die bereits erwähnte Parkanlage.

An allen vier Ecken des Grabmals steht je ein Minarett.

Diese Minarette sind so gebaut, dass sie sich minimal nach außen neigen.

So können sie bei einem eventuellen Erdbeben nicht auf das Grabmal fallen und dieses nicht beschädigen.

Im Dom selbst befinden sich genau unterhalb der Kuppel die Gräber von Mumtaz Mahal und Shah Jahan.

Bei den Gräbern zu ebener Erde handelt es sich um Scheingräber.

Die eigentlichen Gräber befinden sich darunter in der Krypta.

Die schlechten Lichtverhältnisse ließen leider nur wenig von der Pracht der Edelsteine und Mosaike hier drinnen erkennen.

Am Eingang des Grabmals wurde gearbeitet. Die Luftverschmutzung, speziell die Schwefelabgase, macht auch vor diesem Bauwerk nicht Halt.

Wir hatten noch etwas Zeit um die Anlage in eigener Regie zu erkunden.

Danach trafen wir uns am Bus und fuhren zu Roten Fort.

Das Rote Fort hier in Agra ist ähnlich dem in Delhi, nur ist hier alles erheblich größer. Auch hier fanden wir die Hallen der privaten sowie der öffentlichen Audienzen.

Besonders zu erwähnen ist hier der Saman Burj, ein achteckiger Turm der zur Halle der privaten Audienzen gehört.

Hier hielt Aurangzeb seinen Vater Schah Jahahn wegen dessen Verschwendungssucht gefangen.

Er gab ihm aber die Möglichkeit aus diesem Turm heraus auf das Taj Mahal zu sehen, in dem seine Lieblingsfrau begraben lag.

Nach seinem Tode wurde auch Schah Jahan im Taj Mahal beigesetzt.

Auf dem Rückweg zum Hotel besuchten wir noch einen Marmorhandel.

Die hier angebotenen Stücke gefielen jedoch nicht so gut oder sind sehr teuer.

Diesen Abstecher hätten wir uns sparen können.

Zurück im Hotel hatten wir noch etwas Zeit, die einige am oder im Pool verbrachten.

Andere gingen spazieren.

Durch die vielen Ortswechsel waren schon einige Gepäckstücke arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Eine Mitreisende musste sich einen neuen Koffer besorgen.

Der Mitarbeiter der örtlichen Reiseagentur besorgte eine Adresse und nach dem Abendessen setzte sich die Mitreisende in ein Taxi um einkaufen zu gehen.

Als sie jedoch nach zwei Stunden noch immer nicht zurück war, begannen wir uns ernstlich Sorgen zu machen.

Letztendlich kam sie aber doch wohlbehalten wieder an.

Zwischenzeitlich das Negativerlebnis der Reise schlechthin.

Ein Geburtstagskind in unserer Gruppe wollte es sich nicht nehmen lassen, uns zu einem Drink einzuladen.

Er hatte einige Flaschen alkoholischer Getränke besorgt, die am Pool getrunken werden sollten.

In der Nähe des Hotels wurde jedoch etwas verbrannt, was es unmöglich machte, sich draußen aufzuhalten.

Also verlegten wir alles in die Bar des Hotels, ordern dort einige Softdrinks um sie mit dem mitgebrachten Alkohol zu mischen.

Mir war nicht wohl bei der ganzen Sache und zugegeben, in Deutschland hätten wir uns so etwas in einem 5-Sterne Hotel auch nicht erlaubt.

Der Konflikt war also vorprogrammiert und nach kurzer Zeit wurden wir dann auch vom Manager des Hotels höflich aber bestimmt in die Schranken verwiesen.

Eine peinliche Situation, die wir durch Einsicht, Unterwürfigkeit und gutem Zureden wieder in den Griff bekamen.

Trotz dieses peinlichen Zwischenfalls überreichte das Hotel dem Geburtstagskind ein Blumengesteck.

Nachdem sich die Wogen geglättet hatten saßen wir noch einige Zeit zusammen, sangen ein paar Lieder und nach und nach zogen sich die einzelnen Gruppenmitglieder auf ihre Zimmer zurück.

Prospektbild Novotel Agra aus dem Jahr 1993
Prospektbild Novotel Agra aus dem Jahr 1993

Das Novotel hier in Agra war ein ganz neues Haus. Es wurde erst kurz vor unserer Ankunft eröffnet.

Dem entsprechend neuwertig haben wir hier alles vorgefunden.

Ein freundlicher Service, gutes Essen !

Ein empfehlenswertes Haus.

Bleibt nur zu hoffen, dass man in der Lage ist, alles so zu konservieren, wie wir es vorgefunden hatten.